Sorry for the problem

So, heute ist Mittwoch und ich habe länger nichts mehr gepostet. Das liegt zum einen daran, dass wir nicht wirklich viel gemacht haben und wir einen Tag ohne WLAN hatten.
Die meiste Zeit waren wir mit der weiteren Reiseorganisation beschäftigt.

Orga 1: Unterkunft
Am Montag war Tatja noch etwas angeschlagen aber auf dem Weg der Besserung. Wir hatten am Vortag über Airbnb ein super Apartment in Mendoza für nur 50 US$ pro Tag gebucht. Blöderweise meldete sich der Vermieter am Montag und erklärte, dass das Apartment doch nicht zur Verfügung stände. Er hätte aber ein tolles Ersatzangebot für uns, welches noch zentraler läge. Wir haben uns dann vor Ort mit ihm getroffen und uns das Apartment angeschaut. Was soll ich sagen… zentral lag es schon aber von gemütlich und schön war es dann doch weit entfernt. Wir haben trotzdem erst mal zugesagt, da wir nichts anderes hatten und aus dem aktuellen Apartment ausziehen mussten. Nach einer Alternative wollten wir uns aber dennoch umzuschauen. Irgendwie war unsere Motivation zu dem Zeitpunkt ziemlich am Boden und wir hatten plötzlich überhaupt keine Lust mehr weiter in der Stadt zu bleiben. Auf der Alta Montana Tour sind wir durch einen kleinen Ort gefahren der etwa 2 Stunden außerhalb von Mendoza mitten in den Anden liegt. Dort sollte nun unser neues Basislager aufgeschlagen werden, zumal wir ja auch endlich mal ein paar Wandertouren machen wollen. Wie üblich ist in kleinen Bergdörfern das Angebot klein und die Standards niedrig. Zum Glück gibt es dort ein Hostel mit Dopelzimmern. Gesucht, gefunden, gebucht.
Um etwas mehr Flexibilität in Sachen Mobilität zu erreichen haben wir spontan noch einen Mietwagen gebucht (Ein Modell Chevrolet classic, das ist technisch quasi ein Corsa-B von 95 mit Stufenheck aber flammneu). Auch diese Buchung lief nicht problemlos, das schenke ich mir aber hier.
Gestern sind wir dann mit dem Mietwagen (der Verkehr hier ist sogar einigermaßen zivilisiert) die Routa siete in Richtung Chile gefahren um im Uspallata international Hostel einzuchecken. Die Fahrt über diese Straße ist schon gigantisch schön. Das Hostel macht erst mal einen ganz vernünftigen Eindruck und Alexandro der Betreiber ist total nett. Das Zimmer selbst war schon sehr betagt und roch doch leicht muffelig. Wir sind erst mal eingezogen und noch etwas weiter durch die Berge gefahren. Als wir abends zurück kamen kam uns der Geruch dann doch irgendwie immer penetranter vor. Ich erinnerte mich an meine Jugenzeit, als ich dazu verdonnert wurde den Gartenzaun mit Carbolineum zu streichen. Bei genauem hinriechen haben wir dann entdeckt, dass man die Unterscheidung Innen- und Außenfarbe hier nicht so genau nimmt und dass es hier noch Holzschutzmittel gibt, die bei uns längst aus dem Handel sind. Ein Balken im Zimmer wurde wohl dauerhaft konserviert. Leider war es schon dunkel und in dem kleinen Ort war die Wahrscheinlickeit spontan was neues zu finden kleiner Null. Mit offenem Fenster und offener Tür gings dann aber doch. Zum Glück hatten wir unsere Schlafsäcke dabei. Auf 2500 üNN wirds nachts im Durchzug doch recht frisch. Es sollte aber noch besser kommen. So gegen 20:00 Uhr wurde das Hostel dann schlagartig in Form einer feierwütigen Klassenfahrt voll. Nach dem Abendessen (ca. 21:30 Uhr) starteten dann die Feierlichkeiten und selbst mit Ohropax war bis 3 Uhr nicht an Schlaf zu denken. Blöd, dass wir für den nächsten einen Guide für eine Trekkingtour gebucht hatten (siehe dazu Punkt 2)
Wir lagen also in einem stinkigen (und dreckigen) Zimmer und wurden von extrem lauter spanischer HipHop-Musik vom Schlafen abgehalten. Ich hatte schon bessere Nächte. Und dass, obwohl wir ja heute unseren 10. Hochzeitstag haben. Wir haben heute morgen um 7:00 Uhr dann Alexandro raus geklingelt und ihm erläutert (er spricht nur spanisch) das wir ziemlich angepisst sind und wir jetzt abreisen werden. Es tat ihm auch irgendwie leid und er wollte tatsächlich nichts für die Übernachtung und das Abendessen von uns haben.
Da standen wir nun um 8:00 Uhr in Uspallata an unserem Hochzeitstag. Obdachlos, schlaflos und keine Ahnung wie es weiter gehen sollte.
Zu allererst haben wir den Tourguide angerufen und ihm angesagt. War kein Problem. Wir brauchten nun aber eine weitere Bleibe. Am Nachmittag tagszuvor haben wir in einem Kaffee in der Nähe halt gemacht und ich hatte mich dort ins WiFi eingelogt. Also standen wir nun morgens um 8:00 vor einem geschlossenen Kaffee mit WIFI und befragten Airbnb, Tirpadvisor, Booking, usw. wo wir denn heute Nacht bleiben können. Zum Glück reichte das WLan bis zur Straße. Da wir nicht besonders gut drauf waren, unser Hochzeitstag ist, wir eigentlich eine Trekkingtour machen wollten und irgendwie alles doof war, sitze ich jetzt in einem knapp 40qm großen, sehr schicken Designhotel in Mendoza mitten in den Weinbergen. Gleich gehts zum Abendessen. Ich glaube es gibt ein 5 cm dickes Filetsteak….

Orga 2: Trekkingtouren
Trekkingtouren sind im Moment hier in der Gegend nicht so einfach zu organisieren. Zum einen dreht sich hier fast alles um den Aconcagua und entsprechende Expeditionen auf den Gipfel zum anderen hat es hier im Winter seit 10 Jahren zum ersten mal geschneit und das heftig. Der Nationalpark um den Aconcagua der die meisten Touren bietet ist noch nicht geöffnet oder nur mit zertifizierten Agenturen begehbar. Die bieten aber normales Trekking fast gar nicht an und die Preise dafür sind schon heftig. Alleine die Erlaubnis in den Nationalpark für eine Dreitagestour zu gehen liegt bei knapp 150 US$ pro Person.
Heute wollten wir eigentlich eine Tagestour mit Pferd und zu Fuß auf einen der kleineren Berge (3200m) machen. Das haben wir aber aufgrund der schlaflosen Nacht (siehe Orga 1) wieder gestrichen. Mal sehen was wir in den kommenden Tagen noch organisiert bekommen. Vielleicht fahren wir weiter in den Süden nach San Rafael und schauen uns mal da um.

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